Emotionaler Mut

Ich habe neulich ein Video der Psychologin Susan David gesehen. Darin ging es um emotionalen Mut, darum, emotional lebendig zu sein, und zwar nachhaltig! Das Video hat mich ziemlich begeistert. Erst war ich nachdenklich ...., denn, sie spricht davon, dass es nicht gut ist "positives Denken" als neue Moral zu praktizieren. Ich als Mentaltrainerin lehre ja unter anderem, dass man mit positivem Denken viel erreichen kann. Hmmm, da hielt ich erstmal inne, ließ die Botschaft von Susan wirken!

 

Auch sie spricht von starren Glaubensmustern, die wir durchbrechen sollen. Und das - ja - funktioniert mit positiven, neuen Gedanken. Aber - es geht nicht um Verdrängen! Viele Menschen, wenn gefragt, wie es ihnen geht, antworten wie in einer Art Automatismus - "okay". Wir sind Meister im "Okay-Sein". Warum verdrängen wir unsere Gefühle und Emotionen? Weil wir gelernt haben, dass wir uns für sie schämen sollen. Weil Gefühle in "gut" und "böse" eingeteilt wurden, von anderen .... Und, weil wir selbst schnell an einer Lösung arbeiten wollen. Wir wollen schnell wieder "wirklich" okay sein!

 

Doch ... ignorierte Gefühle gehen nicht weg, nicht wahr? Sie tauchen in verschiedensten Situationen wieder auf, holen uns ein. Die Emotionen dazu geben uns einen Hinweis auf das echte Gefühl, welches dahinter steckt. Was wir nicht gelernt haben ist, dass Emotionen nur Daten für uns sind. Sie sind KEINE Wegweiser. Sondern einfach nur eine "Anzeige", wie eine Leuchttafel in uns, die uns etwas zeigt. Das reine Gefühl dazu, wäre der Wegweiser, der uns zeigen kann, woher die Emotion kommt. Und hier liegt auch die Krux des Ganzen: wir haben gelernt - aus verschiedenen Quellen - was wir fühlen SOLLTEN. Wir fragen uns meist nicht: was fühle ich WIRKLICH! Denn genau das wäre ja der Datenstrang, dem ich folgen kann. Das wäre die Dateninformation, die ich für mein Leben verwenden darf. Und dadurch, wenn ich das erkenne und "verwerte", komme ich zum authentischen Glücklichsein, zum authentischen, positiven Denken.

 

Also sage nicht, z.B.: ich BIN verärgert. Du BIST nämlich nicht die Emotion! Sie ist nur die Quelle der Daten. Sieh dir die Emotion an und finde deine emotionale Wahrheit dadurch, und erkenne, welche Aktionen du dadurch setzen kannst. Finde damit den Glaubenssatz, der dir möglicherweise nicht (mehr) dienlich ist, und ersetze ihn durch andere, positive Gedanken. Dann erkennst du die Kraft der nachhaltigen, emotionalen Lebendigkeit. Von dort aus, kannst du starten in deine mentale Fitness, um positives Denken zu leben, ohne deine Gefühle und Emotionen zu überlagern.

 

Wer Interesse an dem Vortrag von Susan David hat, hier der Klick zum Link 

 

Eine Anmerkung noch von meiner Seite aufgrund dessen, dass der Vortag in Englisch ist: da im Englischen das Wort "Emotion" oft auch für "Gefühl" verwendet wird, sollten wir auf eine Unterscheidung in unserer Sprache achten, denn diese Begriffe sind nicht das Gleiche. Hier eine kurze Erklärung: Gefühle und das Fühlen sind Ausdruck der Seele; Emotionen sind die treibende Kraft; das Werkzeug der Seele. „Fühlen“ ist das, was wir spontan empfinden.

 

Hier ein paar Beispiele dazu: Gefühle sind unsere Grundbausteine, z.B. Trauer, Liebe, Wut. Die Emotionen dazu wären z.B. : Verzweiflung, Verliebtheit, Ärger. Die Empfindung dazu ggf. sich leer fühlen, aufgedreht sein, verstimmt sein. 

Bruno Würtenberger erklärt das auch sehr schön in diesem Artikel, hier der Klick zum Link

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Martin Gallist (Freitag, 02 März 2018 11:38)

    Vielen Dank für den tollen Beitrag!
    Es wird sehr oft positives Denken mit Verdrängung verwechselt. Es ist wichtig, dass der Istzustand nicht verleugnet und der Kopf in den Sand gesteckt wird. Das ist nicht das positive Denken, das Verbesserungen ins Leben bringt.

    Grüße und weiterhin alles Gute!

    Martin Gallist

  • #2

    Melanie Holzner (Freitag, 02 März 2018 13:19)

    Danke Martin Gallist :-) ...

    In der Tat - die Emotionen/Gefühle sind der Schlüssel zur Erkenntnis, welche dann Veränderung mit sich bringen kann. Und damit der Weg zu Verbesserung in den relevanten Bereichen unseres Lebens. Dies ebnet uns den Pfad zu aktivem, positiven Denken.

    Lieben Gruß

    Melanie Holzner

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